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Wolltet ihr schon immer wissen wie die vielen Obstbäume nach Burgbernheim kamen?

Karlheinz Barthold erzählt es euch:

Wie Burgbernheim zu seinen Streuobstwiesen kam

Vor langer, langer Zeit wohnten in Burgbernheim zwei Freunde, Dieter und Frieder.

Dieter war ein Riese und sein Freund Frieder ein Zwerg. Die beiden waren richtig dicke Freunde. Im Ort gab es auch eine kleine Hexe mit Namen Clara, die wollte auch so gern mit den Beiden spielen. Aber Dieter und Frieder wollten nicht mit einem Mädchen spielen. Das ärgerte die kleine Hexe schon sehr.

 

Ihrem Ärger ließ sie freien Lauf indem sie die beiden Freunde mit allerlei Zaubertricks ärgerte. Dieter hatte früh am Bett zwei linke Schuhe, Frieder konnte das Hemd nicht anziehen, weil alle Knopflöcher zugenäht waren, die Marmelade war mit Salz gewürzt, das Frühstücksmüsli war sauer und noch Vieles mehr. Die beiden Freunde waren oft im Wald und verbrachten manchen Tag beim Stromern. Sie sammelten Pilze, schnitzen sich tolle Wanderstöcke, bauten Mooshütten oder kletterten auf Bäume.

 

Eines Tages kroch der kleine Frieder in der Nähe, wo heute Langskeller ist, in ein Erdloch und entdeckte - Ihr werdet es nicht glauben - einen großen leuchtend gelben Klumpen. Der war so schwer, dass der große, starke Dieter helfen musste. Endlich hatten sie es geschafft. Das war eine Überraschung was sie da gefunden hatten; es war ein großer Klumpen Gold!!!

 

Was nun??

 

Was machen wir jetzt? Auf keinen Fall dürfen wir ihn unbeaufsichtigt lassen, sonst ist die Hexe Clara mit Ihren Tricks zur Stelle und unser Schatz ist vielleicht nur eine Kohlrübe. Wir passen immer auf unser Gold auf, nie legen wir es irgendwo hin. Immer trugen sie ihren Goldschatz bei sich.

 

Es wurde aber ganz schön schwer und schwierig, beim Waschen, beim Schlafen, selbst im Wald beim Spielen, immer war der Klumpen dabei. So richtig konnten sie sich über ihren Schatz nicht mehr freuen, es musste eine Lösung her!

 

Nach 3 Tagen waren beide total genervt und Dieter nahm den Klumpen und warf ihn schon mit Wut auf die Straße, der Klumpen zersprang in tausend Stücke!

 

Und nun???

 

Frieder hatte eine Idee, wir machen es wie die Eichhörnchen und vergraben an vielen Stellen unseren Schatz. Gute Idee sagte Dieter! Gesagt getan. Auf den Wiesen von Burgbernheim versteckten sie die vielen kleinen Goldstücke.

 

Es kam der Herbst, der Winter, es regnete, es schneite, die Sonne wärmte.

Wie aus Zwetschgenbäumen

verschiedene Obstbäume wurden

 

 

Aus dem Goldklumpen von Dieter und Frieder waren die vielen Obstbäume auf den Wiesen von Burgbernheim geworden. Aber es waren leider alles nur Zwetschgenbäume.

 

Dieter und Frieder waren immer noch dicke Freunde. Die kleine Hexe Clara geht seit kurzer Zeit auf eine Zauberschule. Das macht ihr viel Freude. Von dieser Zeit erzählt diese Geschichte.

Am zweiten Schultag stellten sich die Kinder in ihrer Klasse vor und erzählten von ihren Heimatorten.

 

Ein Kind kam aus Marktbergel und erzählte vom Petersberg. Andere Kinder kamen vom Main mit seinen Weinbergen. Die Kinder aus Rothenburg erzählten von geheimen Gängen und tiefen Kellern.

 

Nun war Clara an der Reihe und erzählte von den vielen Streuobstbäumen auf den Wiesen um Burgbernheim und dass es leider nur Zwetschenbäume waren und sie so gern auch anderes Obst hätte.

 

Der Lehrer mit Namen Herr Hering war von der Geschichte sehr angetan und ihm tat die kleine Clare leid. Nach langem Überlegen hatte er die Lösung:

„Kinder, wir machen eine Projektwoche zum Thema Obst!“

 

Erholte ein dickes Buch aus dem Schrank und zeigte den Kindern Bilder von den verschiedensten Obstarten; Äpfel, Birnen, Walnüsse Kirschen und viele andere. „So Kinder, jetzt malt ihr die Früchte so wie ihr sie euch wünscht und schreibt dazu wie sie schmecken sollen!“

 

Erst war es ganz still in der Klasse, die Kinder waren ein wenig ratlos, aber dann ging es zu Sache. Sie malten kleine und große Äpfel, in den Farben rot, gelb und schrieben ihre Wünsche dazu: sauer, süß, saftig, lange haltbar und noch vieles mehr. Das gleiche war mit den Kirschen, Birnen und Nüssen. Dann sammelte der Lehrer die Wünsche ein. Und sagte: „Kinder das war der erste Teil. Jetzt müsst ihr fleißig lernen, besonders das Zaubern ist wichtig, denn im Herbst fahren wir nach Burgbernheim und dann müsst ihr euer Wissen und Können unter Beweis stellen.

 

Die Kinder lernten fleißig, alles was ein Zauberer können muss, vor allem die komplizierten Zaubersprüche. Ihre Wunschzettel zum Obst hatten sie vergessen.

 

Am Ender des Schuljahres kam die Überraschung, der Lehrer teilte die Zettel und die Zauberstäbe aus und mit dem Zug ging es nach Burgbernheim auf die Obstwiesen mit den vielen Zwetschgenbäumen. Die Kinder konnten sich nicht denken, was sie hier sollten. Der Lehrer stellte sich vor die Klasse und stellte die Aufgabe:

 

Jedes Kind sucht sich einen Zwetschgenbaum aus, nimmt seine Wunschzettel mit und zeigt was es als Zauberer schon gelernt hat. Die Aufgabe ist es, aus dem Zwetschenbaum einen Apfel-, Birnen- oder Kirschbaum zu zaubern, nach Vorlage eurer Wunschzettel!!

 

Das wurde ein richtig lustiger Tag, die kleinen Zauberer waren mit Eifer bei der Sache und verwandelten viele Zwetschenbäume in verschiedene Obstbäume. Es gab nun Apfelbäume mit den verschieden Äpfeln, große, süße, rote und goldgelbe und noch vieles mehr.

Könnt ihr euch vorstellen, wie sich die kleine Hexe Clara freute. Dieter und Frieder waren auch sehr stolz auf ihre kleine Hexe.

 

So kamen die vielen Obstarten und die vielen Obstsorten nach Burgbernheim!

 

Wie geht es in Burgbernheim weiter mit den Streuobstwiesen?

Dieter und Frieder sind immer noch dicke Freunde. Die kleine Hexe Clara geht weiter auf die Zauberschule. Sie lernt neben dem zaubern auch englisch. Ihr Traum ist es, einmal mit Harry Porter, Ron und Hermine zu zaubern.

Alle sind eigentlich zufrieden mit den vielen Streuobstbäumen.

 

Alle?

 

Leider nicht. Der Stadtgärtner hat große Sorgen. Er kann seine Arbeit nicht mehr schaffen. Die vielen Bäume machen auch wirklich sehr viel Arbeit. Die Bäume müssen geschnitten werden, das Obst muss geerntet werden, die Wiesen gemäht werden. Die Vögel brauchen Nistkästen und noch vieles mehr.

Er wusste wirklich nicht mehr weiter. Er ging deshalb zu seinen Bürgermeister und erzählte von seinen Sorgen. Der Bürgermeister hatte das Problem auch schon erkannt.

Aber wie sollte das Problem gelöst werden?1?!

 

Sie hatten eine Idee, weil sie sich an einen alten Spruch erinnerten:

-Viele Arbeit –viele Hände- schnelles Ende-

 

Machen wir es wie im richtigen Leben, jedes Kind hat Paten, die sich um das Kind sorgen, es behüten und unterstützen.

Wir bitten unsere Bürger um Unterstützung. Wir bitten sie für Bäume die Patenschaft zu übernehmen. Wer die Bäume pflegt darf sie auch ernten!

Das war die Lösung!

Aber wie macht man so etwas?

Der Stadtgärtner hatte einen Vorschlag. Jeder Baum bekommt eine Nummer, die wird am Baum aufgehängt und in einem großen Buch schreiben wir dann auf:

-die Nummer des Baumes,

-was ist das für ein Baum

-auf welcher Wiese steht der Baum

-und wer ist sein Pate

So wurde es gemacht, in kurzer Zeit hatte jeder Baum seinen Paten. Jetzt waren alle zufrieden.

Was glaubt ihr werden die ersten Baumpaten waren?

Richtig, Dieter und Frieder bekamen die Bäume Nummer 1 bis Nummer 10 als Paten.

Jetzt waren alle sehr glücklich!

Die Obstbäume und die Streuobstwiesen wurden vorbildlich gepflegt. Der Stadtgärtner konnte sich wieder um die Pflege der Grünflächen und Spielplätze kümmern. Viele Bürger hatten jetzt Obstbäume. Immer mehr Gäste kamen nach Burgbernheim, um die schöne Natur zu genießen. Rund um die Streuobstwiesen wurden richtige Feste gefeiert.

 

Die Paten bemühten sich alles gut und richtig zu machen. Der Stadtgärtner unterstützt sie mit seinem Wissen. In der Schule und schon im Kindergarten lernten die Kinder viel über ihre Streuobstbäume.

Im Kindergarten hatte jede Gruppe einen Baum. Die Kinder konnten sehen und lernen wie ein Baum im Laufe eine Jahres sein Aussehen verändert, wie der Baum blüht, wie Früchte wachsen und reifen, wie der Baum Winterruhe hält und welche Vögel zu sehen und zu hören sind.

 

Viele Kinder hatten Freude an den Obstbäumen und träumten auch schon von Baumpatenschaften.

Das ist auch heute noch so in Burgbernheim. Die Nummer sind jetzt aus Aluminium, das Buch gibt es nicht mehr, aber alles zu den Patenschaften steht im Rathaus im Computer.

Das Beste zu Letzt:

Wer Die Baumnummer „1“ findet und den Baum berührt, kann sich etwas wünschen und dann geht dieser Wünsch in Erfüllung!!!

                                                                                       Karlheinz Barthold

 

                                   

Und jetzt kommt die Überraschung:

 

Im Frühjahr zeigte sich nicht nur das frische Gras auf den Wiesen; nein

überall zeigten sich kleine Bäumchen, nach zwei 5 oder 6 Jahren waren es richtige Obstbäume.

So kam Burgbernheim zu den vielen Obstbäumen. Dieter und Frieder waren auch zufrieden, denn sie hatten immer leckeres Obst und konnten auch der kleinen Hexe Clara davon abgeben.

Frühling_in_Burgbernheim_016.JPG

Hier ein Gedicht von Georg Ries (1872-1947),

das endlich Klarheit schafft,

ob Äpfel gesund sind und wie viele man essen sollte:

Iss Äpfel!!!

Eines musst du stets dir merken,

wenn du schwach bist: Äpfel stärken!

Äpfel sind die beste Speise

für Zuhause, für die Reise,

für die Alten, für die Kinder,

für den Sommer, für den Winter,

für den Morgen, für den Abend:

Apfelessen ist stets labend.


 

Äpfel glätten deine Stirn,

bringen Phosphor ins Gehirn,

Äpfel geben Kraft und Mut

und erneuern dir dein Blut.


 

Darum, Freund, so lass Dir raten,

esse, frisch, gekocht, gebraten,

täglich ihrer fünf bis zehn

wirst nicht dick, doch jung und schön

und kriegst Nerven wie ein Strick-

Mensch im Apfel liegt dein Glück!

                                        Georg Ries

Apfel
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